Menschen wollen aktiv an ihrer Integration mitwirken
Freundeskreis der Mühlheimer Flüchtlinge macht auf das Los der Menschen mit „geringer Bleibeperspektive“ aufmerksam.
Zugang zu Integrationskursen während des laufenden Asylverfahrens erhalten Flüchtlinge mit „guter Bleibeperspektive“. Ein Großteil der Geflüchteten bleibt von diesen wichtigen Angeboten ausgeschlossen, sodass die Integration von Menschen in unserer Stadt unnötig verschleppt wird. Wie können die Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit in dieser Situation die Menschen begleiten? Wie kann die Öffentlichkeit sensibilisiert werden? Die Lage der Geflüchteten mit „geringer Bleibeperspektive“ war Thema eines Gesprächs des Freundeskreises der Mühlheimer Flüchtlinge. Im Rahmen des Kontakt-Frühstücks fand am Sonntag, dem 29. April 2018, ein Treffen im „Kontakt-Werk“ ein Treffen des Mühlheimer Freundeskreises für Flüchtlinge statt. Helferinnen und Helfer berichteten von der Verunsicherung, ja der Angst vieler Geflüchteter vor der Perspektivlosigkeit und der mangelnden Möglichkeit, ihr Leben aktiv zu gestalten und dabei stets eine drohende Abschiebung vor Augen zu haben.
Den Engagierten in der Flüchtlingsarbeit ist klar, dass ihre Hilfsmöglichkeiten in dieser Situation sehr eingeschränkt sind. Aber „Bildung macht immer Sinn!“ Auch wenn der weitere Weg der Menschen unklar ist, lohnt die Wahrnehmen von Bildungsmöglichkeiten, die zum Teil ehrenamtlich organisiert werden. Zum anderen will der Freundeskreis auf Bildungs- und Integrationserfolge von Geflüchteten mit „geringer Bleibeperspektive“ in der Öffentlichkeit aufmerksam machen. Betriebe, die händeringend nach Arbeitskräften suchen und in der Ausbildung Perspektiven bieten könnten, sind an einer verlässlichen Lösung interessiert. Die Regelung, dass Geflüchtete erst nach positiver Entscheidung im Asylverfahren einen Integrationskurs und Angebote zum Einstieg in den Arbeitsmarkt besuchen können, verhindert die gesellschaftliche Anerkennung und Akzeptanz und die Möglichkeit vieler Menschen, selbst an der Integration aktiv mitzuwirken, so der Tenor der Diskussion im „Kontakt-Werk“.