News des Freundeskreises

»Wenn die Leute mich fragen, wo ich herkomme, sage ich: aus Mühlheim am Main«

Das Projekt »Start ins Deutsche« dient dem interkulturellen Austausch.

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Dass Heimat nicht nur der Ort sein muss, wo man geboren wurde, sondern auch, wo eine Zukunft denkbar ist, machte Randa Sammer Eedo aus dem Irak auf der Veranstaltung „Wenn Worte meine Sprache werden“ im Historischen Museum deutlich. Sie ist eine der über 120 Teilnehmer*innen, die im vergangenen Sommersemester an den kostenlosen Intensivkursen des Projekts „Start ins Deutsche – Studierende unterrichten Flüchtlinge“ teilgenommen haben. Die Kurse dienen nicht nur der ersten Sprachorientierung, sondern bieten einen Ort des Kennenlernens, interkulturellen Austauschs und des Willkommenheißens.

 Insgesamt 180 Personen waren der Einladung des Projekts „Start ins Deutsche“ und seiner Projektpartnerin, der Stiftung Junge Weltbürger, ins Historische Museum gefolgt, um über Spracherwerb und ehrenamtliches Engagement zu sprechen. Denn auch vier Jahre nach der so genannten „Flüchtlingskrise“ bleiben Angebote zur Sprachförderung unverzichtbar. Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn lobte das Projekt „Start ins Deutsche“ als „ein gelungenes Beispiel dafür, mit welch großem Engagement unsere Hochschulen Geflüchtete auf ihrem Weg zur Aufnahme oder Fortführung eines Hochschulstudiums begleiten“ und dankte allen Projektbeteiligten sehr herzlich für ihren großen ehrenamtlichen Einsatz. Auch die Studierenden lernen selbst viel im Projekt. „Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen (Mutter-)Sprache gewinnen sie einen ganz neuen Zugang dazu. Außerdem erwerben sie interkulturelle Kompetenz, berufliche, akademische und persönliche Schlüsselqualifikationen, die in hohem Maße berufsrelevant sind“, so Prof. Dr. Roger Erb, als Vizepräsident zuständig für Studium und Lehre. Seit dem Projektstart 2016 haben mehr als 1000 Studierende an verschiedenen Standorten Deutsch unterrichtet.

Auf ihr Engagement vorbereitet werden sie durch Dozierende der Goethe-Universität. Während des Semesters werden die Studierenden durch regelmäßige Supervisionsgruppen in Kooperation mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut e.V. (FPI) begleitet.
Ilsa Jacobsen

Mehr Infos:

www.uni-frankfurt.de/59010262/Start-ins-Deutsche

Quelle: UniReport Nr. 5 / 2019